ORANIENBURG
- Ausrüstungsgegenstände der australischen Bomberbesatzung, die am
29. Januar 1944 im Wald zwischen Schmachtenhagen und Lehnitz
abgestürzt war, gehen in den nächsten Tagen auf die Reise nach
Australien. Verteidigungsattaché Graham Mac Kinnell und Wing
Commander Lynton Dixon erhielten bei ihrem Besuch in Oranienburg von
der AG Fliegerschicksale unter anderem Uniformreste, die die
Hobbyforscher bei ihren Recherchen entdeckt haben.
Der australische Militärattaché gratulierte den Oranienburgern zu
ihren Ermittlungsergebnissen, mit denen sie das Schicksal des
jahrzehntelang verschollenen Lancaster-Bombers und seiner Besatzung
aufklärten. Gemeinsam sei die Absturzstelle im Wald bei
Schmachtenhagen besichtigt worden, berichtet Mario Schulze von der
AG. Die Vertreter der australischen Botschaft hatten sich für das
Betreten des jetzigen Militärgeländes eine Sondergenehmigung bei
der Bundeswehr besorgt. Die Australier äußerten sich bewegt über
ihre Eindrücke vor Ort. Wing Commander Dixon untersucht seit Jahren
Absturzorte von Maschinen aus dem Zweiten Weltkrieg mit Australiern
an Bord.
Das erste Wrackteil der Lancaster hatte Rüdiger Kaddatz von der AG
Fliegerschicksale im Herbst 1997 gefunden. Bei ihren Recherchen
erfuhren die Freizeit-Forscher von der besonderen Tragik der bei
Schmachtenhagen getöteten Männer. Sie befanden sich auf ihrem 27.
Einsatz. Für die vier Australier an Bord war es der letzte Auftrag
vor der Versetzung in eine andere Einheit.
Die sterblichen Überreste sind jetzt auf einem Berliner
Militärfriedhof beigesetzt. Nicht alle Besatzungsmitglieder konnten
endgültig identifiziert werden. Die Behörden prüfen derzeit die
Möglichkeit einer Überführung der sterblichen Überreste nach
Australien. ho
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