Pressemitteilungen

06.02.2003 VOR ORT : OBERHAVEL : KOMMENTAR

HEIKO HOHENHAUS
Misstrauen ausgeräumt

Als die Aktivitäten der Oranienburger "Arbeitsgemeinschaft Fliegerschicksale" vor drei Jahren publik wurden, gab es zunächst einige Skepsis. Da durchforsteten also Leute die Wälder nach abgestürzten Flugzeugen aus dem Zweiten Weltkrieg. Schnell gerieten sie in den Verdacht, dass sie Devotionaliensammler mit militaristischer Ader sind. Dabei wurde außer acht gelassen, dass es sich bei dem Feld, das die AG Fliegerschicksale beackerte, um ein bisher weitgehend unerforschtes Gebiet handelte.

Mit historischer Sachkenntnis, Befragung von Zeitzeugen, akribischen Ermittlungen in Archiven, unter anderem in London, konnten die Oranienburger tatsächlich schon bald erstaunliche Ergebnisse vorweisen. So klärte die AG das Schicksal eines verschollenen Lancaster-Bombers mit australischer Besatzung auf. Die Hobbyforscher brachten Details und Hintergründe der Bombenangriffe auf Oranienburg ans Licht. Eine Karte mit Absturzstellen rund um Oranienburg entstand, zahlreiche Vermisste konnten identifiziert werden. Die Oranienburger Hobbyhistoriker haben damit inzwischen international Anerkennung erfahren. Ihre Arbeit verdient in jedem Fall Zuspruch und Unterstützung.

Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung                   ID: 96919