Pressemitteilung 02.03.2055
Oranienburger Generalanzeiger, 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Geschichte eines Wunderwaffen-Piloten

AG Fliegerschicksale Oranienburg erinnert an Helmut Baudach (Auszug)

Von Mario Schulze

Im Zentrum des Oranienburger Stadtfriedhofes befindet sich die Anlage der Kriegsgräber. In langen Reihen stehen Steinkreuze zu beiden Seiten dieser Anlage, welche die Gräber gefallener deutscher Soldaten des Zweiten Weltkrieges kennzeichnen. Auf einem von ihnen ist der Name Helmut Baudach zu lesen. ... .Die ersten Einsätze der Me-262 im Sommer 1944 führten nur zu wenigen Erfolgen. Baudach erzielte seinen ersten Luftsieg mit der Me-262 am 24.August 1944 und noch vier weitere folgten bis zum Jahresende.

Doch auch die alliierten Luftwaffen richtete sich auf diese neue Bedrohung ein. Am 8. November 1944 wird Baudach von der Bomber-Eskorte eines alliierten Verbandes abgeschossen. Ihm gelingt aber der Absprung mit dem Fallschirm. Der Kommandeur seiner Einheit, Major Nowotny, wird an diesem Tag getötet. ...

Am Morgen des 22. Februar 1945 heben über tausend Bomber und eben so viele Jagdflugzeuge der 8.US-Luftwaffe von englischen Flugplätzen ab. Operation “Clarion“, der Schlag gegen das Verkehrsnetz in Mitteldeutschland hat begonnen. Auch vom Oranienburger Flugplatz starten die Düsenjäger, um sich dieser Übermacht entgegen zu stellen. Aber den Vorteil, den dieses Jagdflugzeug besaß, hatten die alliierten Jagdflieger durch eine veränderte Taktik längst kompensiert. Entweder lauerte die Voraus-Jagd den Düsenjägern schon über deren Flugplätze auf oder sie wurden im Luftkampf von der Übermacht der alliierten Jäger überwältigt. Aber sie nutzen auch das Überraschungsmoment und dies wird auch Helmut Baudach an diesem 22. Februar 1945 zum Verhängnis.

Der amerikanische Mustang-Pilot Major Wayne Blinkenstaff beschreibt seinen Luftsieg über eine Me-262 an diesem Tag wie folgt, "Wir waren im Gebiet von Berlin, ...

Helmut Baudach verlässt bei Schönwalde/Niederbarnim seine abstürzende Me-262. Doch diesmal überlebt er den Absprung mit dem Fallschirm nicht. Er zieht sich dabei eine so schwere Kopfverletzung zu, dass er noch am selben Tag verstirbt. Als Todesursache wird “doppelter Schädelbasisbruch“ festgestellt.

Helmut Baudach wurde in der Abteilung der Kriegsgräber auf dem städtischen Friedhof in Oranienburg im Grab Nr.32 bestattet. Im August 2002 wurde das schlichte Holzkreuz, auf dem sein Name falsch geschrieben stand, gegen ein Steinkreuz mit korrekter Inschrift ausgetauscht. ...