Pressemitteilung 04.08.2005
Oranienburger Generalanzeiger

 

 

 

 

 

 

 

 



Es bleibt noch viel zu tun

von Friedhelm Brennecke

Seit etwa zehn Jahren befassen sich Rüdiger Kaddatz und Mario Schulze mit Fliegerschicksalen. In der gleichnamigen Arbeitgemeinschaft haben die beiden Oranienburger mit einigen anderen in dieser Zeit eine Menge geleistet. Da sind einmal die technischen Daten der verschiedenen Flugzeuge, die es ihnen angetan haben und die für ihre Forschung eine Grundlage bilden. Da sind aber auch Flugrouten der alliierten Bomber, die Oranienburg vom März 1944 bis April 1945 mit fast 20.000 Bomben in Schutt und Asche gelegt haben. In geradezu akribischer Kleinstarbeit haben sie auch diese Daten zusammengetragen und damit offene geschichtliche Lücken geschlossen. Natürlich bedienten sie sich dabei auch der Hilfe amerikanischer Stellen. Sie haben auf diese Weise eine Reihe von Schicksalen abgeschossener Piloten aufklären können und sie freuen sich immer, wenn es ihnen gelingt, einige dieser durchweg hochbetagten Zeitzeugen nach Oranienburg einladen zu können, das wie keine andere deutsche Kleinstadt unter alliiertes Feuer genommen wurde. Das ist oft eine Gratwanderung, denn in Oranienburg haben viele so ihre Probleme mit dieser Art der Forschung. Dabei steht für sie nicht die Bewunderung der technischen Seite obenan, sondern Kaddatz und Schulze verstehen ihre Arbeit vor allem als ein Zeichen der Versöhnung. Rüdiger Kaddatz freut sich deshalb besonders, dass er auch seinen Sohn Willy für diese Aufarbeitung von deutsch-amerikanischer Geschichte hat gewinnen können. Denn sie sind sich sicher: Es bleibt noch viel zu tun.