Pressemitteilung Berliner Woche, Köpenick, 31.10.2007
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Flugzeugtrümmer sind im Depot

Heimatmuseum sichert Reste eines britischen Bombers

von Ralf Drescher

Am 20. Januar 1944 endete die Geschichte des britischen Halifax-Bombers LW 337. Nach dem Abschuss stürzte die viermotorige Maschine in den Wald zwischen Köpenick und Hirschgarten.

Im Frühjahr und im Herbst 2006 konnten nach einer vom Heimatmuseum und der Berliner Woche initiierten Suchaktion mit Hilfe des Zeitzeugen Michael Pincus mehrere Trümmerstücke geborgen werden. Sie wurden vorerst unsortiert im Depot des Heimatmuseums Köpenick eingelagert. Jetzt wurden die wertvollen Fundstücken durch den Luftkriegsexperten Rüdiger Kaddatz gesichtet. Der Oranienburger hat im Landkreis Oberhavel bereits mehrere Flugzeugwracks geborgen und damit Fliegerschicksale aufgeklärt. "Bei den Funden aus Köpenick handelt es sich unter anderem um zerschmolzene Teile der Aluminiumbordwand, Plexiglastrümmer von den MG-Kanzeln und zur Täuschung der Radargeräte abgeworfene Düppel (Aluminiumstreifen)", erzählt Kaddatz, während er die Teile untersucht. "Dieser Drahtwiederstand müsste zur Funkanlage gehört haben. Diese dunkelblauen Stoffreste gehören eindeutig zu einer britischen Luftwaffenuniform und diese Haken zur Fallschirmausrüstung eines Besatzungsmitgliedes." Von der Fallschirmausrüstung befindet sich noch das Schloss, mit dem Fallschirm und Gurte am Besatzungsmitglied befestigt wurden, unter den Fundstücken. Ordentlich beschriftet wurden alle Fundstücke wieder sorgfältig verpackt und ins Museumsdepot gebracht. Später sollen sie einmal in einer kleiner Ausstellung vom Schicksal der Besatzung des britischen Bombers berichten.

Reginald Wilson, der überlebende Navigator der Halifax LW 337, steht seit zwei Jahren im Kontakt mit der Berliner Woche. "Die Trümmerreste erinnern an ein tragisches Schicksal im Zweiten Weltkrieg und an meine vier beim Absturz getöteten Kameraden", sagte er.

Zu den ebenfalls bei der Suche im November 2006 gefundenen menschlichen Knochen gibt es Neuigkeiten. Sie wurden von den britischen Behörden nach Kanada geschickt. Dort soll ein DNA-Vergleich mit Verwandten des beim Absturz verschollenen kanadischen Besatzungsmitgliedes Charles Dupuies durchgeführt werden.