Der letzte Einsatz
von Michael Pretis
Ausrüstungsgegenstände
der australischen Bomberbesatzung, die am 29. Januar 1944 in Wald zwischen
Schmachtenhagen und Lehnitz abgestürzt war, gehen in den nächsten Tagen
auf die Reise nach Australien. Verteidigungsattaché Graham Mac Kinnell
und Wing Commander Lynton Dixon erhielten bei ihrem Besuch in Oranienburg
von der AG Fliegerschicksale unter anderem Uniformreste, die die
Hobbyforscher bei ihren Recherchen entdeckt haben.
Der australische Millitärattachè
gratulierte den Oranienburgern zu ihren Ermittlungsergebnissen, mit denen
sie das Schicksal des jahrzehntelang verschollenen Lancaster-Bombers und
seiner Besatzung aufklärten. Gemeinsam sei die Absturzstelle im Wald bei
Schmachtenhagen besichtigt worden, berichtet Mario Schulze von der AG. Die
Vertreter der australischen Botschaft hatten sich für das Betreten des
jetzigen Militärgeländes eine Sondergenehmigung bei der Bundeswehr
besorgt. Die Australier äußerten sich bewegt über die Eindrücke vor
Ort. Wing Commander Dixon untersucht seit Jahren Absturzorte von Maschinen
aus dem Zweiten Weltkrieg mit Australiern an Bord.
Das erste Wrackteil der
Lancaster hatte Rüdiger Kaddatz von der AG Fliegerschicksale im Herbst
1997 gefunden. Bei ihren Recherchen erfuhren die Freizeit-Forscher von der
besonderen Tragik der bei Schmachtenhagen getöteten Männer. Sie befanden
sich auf ihrem 27. Einsatz. Für die vier Australier an Bord war es der
letzte Auftrag vor der Versetzung in eine andere Einheit.
Die sterblichen Überreste
sind jetzt auf einem Berliner Militärfriedhof beigesetzt. Nicht alle
Besatzungsmitglieder konnten endgültig identifiziert werden. Die Behörden
prüfen derzeit die Möglichkeit einer Überführung der sterblichen Überreste
nach Australien.
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