Pressemitteilungen Märkische Allgemeine, 12.07.2003

 

 

 

 

 

 

Australier werden bestattet

 

Von Heiko Hohenhaus

 

Fast 60 Jahre nach Abschuss Identität geklärt

 

Die sterblichen Überreste der Besatzung eines Flugzeugs der Royal Australien Air Force werden jetzt - fast 60 Jahre nach ihrem Tod in der Nähe von Oranienburg - auf dem Britischen Soldatenfriedhof in Berlin-Charlottenburg bestattet .         

Nach  intensiven Recherchen hatte die Oranienburger "Arbeitsgemeinschaft Fliegerschicksale" die Identität der Besatzungsmitglieder geklärt.

Das Flugzeug vom Typ Lancaster war am 29. Januar 1944 im Zuge eines Einsatzes über Berlin in der Nähe von Schmachtenhagen bei Oranienburg abgeschossen worden. Der Leichnam eines britischen Besatzungsmitglieds wurde von deutschen Soldaten auf einem Friedhof in der Nähe der Absturzstelle begraben. 1947 wurden seine sterblichen Überreste auf den Britischen Soldatenfriedhof in Berlin umgebettet.

Die Lancaster ED 867 galt dann bis 1997 mit den übrigen sechs Mann Besatzung, vier Australiern und zwei Briten, als verschollen. Nach ihrer Entdeckung wurden bei Grabungen durch die "Arbeitsgemeinschaft Fliegerschicksale" Oranienburg mit Hilfe der Bundeswehr und des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge 1999 die sterblichen Überreste der übrigen Mannschaft geborgen und wegen noch fehlender Identifizierung zunächst als Unbekannte britische  Soldaten beigesetzt. In genauen Untersuchungen mit forensischen Gebissvergleichen konnte dann die Identität der einzelnen Besatzungsmitglieder festgestellt werden.

Am Dienstag, 15. Juli, werden Angehörige der Besatzung und der australische Luftwaffeninspekteur (Chief of Air Force), Air Marshal Angus Houston, zunächst die Absturzstelle bei  Oranienburg besuchen. Die Ankunft in der märkischen Kaserne in Lehnitz und die Begrüßung durch Vertreter  des Panzerartilleriebataillons 425 ist für 10 Uhr geplant.

Am Nachmittag des 15. Juli, 14 Uhr, findet auf dem Britischen Soldatenfriedhof in Berlin-Charlottenburg (Heerstraße) die feierliche Beerdigung statt. Anschließend werden sich die Angehörigen zu einer Trauerfeier in der australischen Botschaft einfinden.