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Menschen verloren ihr Leben
Heute
vor 60 Jahren: Erster Bombenangriff auf Oranienburg
(auszugsweise)
Von
Mario Schulze
Während
viele Großstädte im Westen Deutschlands durch die kombinierten Angriffe
der britischen und amerikanischen Luftflotten langsam in Trümmerwüsten
verwandelt werden, wurden bis zum März 1944 Ziele in und um Berlin bisher
nur durch die Royal Air Force angeflogen. Diese erfolgten, bis auf eine
Ausnahme im Januar 1943, alle bei Nacht.
Oranienburg
hatte bis zum März 1944 kaum etwas von diesem Sturm abbekommen, der nun über
Deutschland hereinbrach. ...
Doch
mit dem Beginn der Tagesangriffe durch die 8.US Luftwaffe, auf Ziele bis
weit in den Osten Deutschlands hinein, ändert sich die Situation. Die
amerikanischen Verbände sind in der Lage, Punktziele, wie Fabriken und
Verkehrsknotenpunkte mit hoher Trefferquote zu zerstören. Damit rücken
auch die Heinkel-Werke wieder ins Visier der alliierten Bomberstrategen.
Und am 3. März 1944 ist dann soweit -
die
“Schonzeit für Oranienburg ist vorbei. ...
Zwei
Tage später am 6. März 1944 kommen alle eingesetzten US Bomberverbände
bis nach Berlin durch. Doch die Hauptziele für diesen Tag sind die VKF
Kugellager-Werke in Erkner, die Bosch-Werke in Klein Machnow und die Daimler
Benz Flugmotoren-Werke in Genshagen. Oranienburg und Berlin sind nur als
Ausweichziele festgelegt.
Als die B-17 Bomber der 3. Air Division über ihrem Ziel, den Bosch-Werken
in klein Machnow sind, ist dieses von einer dichten Wolkendecke
verschleiert. Eine kleine Formation von zehn sogenannten “Fliegenden
Festungen“ der 388. Bombergruppe überfliegen das Zielgebiet, ohne dass
auch nur eine Bombe fällt. Die Besatzungen der B-17 warten auf den Abwurf
der Bomben des Führungsflugzeuges, was für sie auch das Signal zum Abwurf
ihrer Lasten gewesen wäre. Doch die Maschinen fliegen weiter mit geöffneten
Bombenschächten über Berlin hinweg in Richtung Norden. Ihnen folgen noch
acht weitere B-17 der 452. Bombergruppe. Die deutsche Flugabwehr schießt
sich auf die Bomber ein, doch die setzten ihren Nordkurs unbeirrt fort. Es
ist etwa 13.45 Uhr, als sich diese Formation über Oranienburg befindet.
Der Pilot einer B-17 der 388. Bombergruppe erinnerte sich:
“Rechts
über uns trudelten eine Reihe von Bomben aus unserem Führungsflugzeug. ...
Die
Bombeneinschläge verlaufen von Süden nach Norden beidseitig entlang der
Berliner Straße. Einem deutschen Dokument zufolge wurden dabei das
Amtsgericht mit Gefängnis, das Kirchenamt und die Dampfmühle getroffen.
Die Kabel der Ringleitung der Reichspost werden durch Volltreffer beschädigt.
Weiterhin wird die Nikolaikirche wird schwer beschädigt. ...
Am
13. März findet auf dem Vorplatz der Hans-Schemm-Schule die von der
Ortsgruppe der NSDAP organisierte Trauerfeier für die Opfer des
Bombenangriffes statt. Einen Tag später wird in der Nikolaikirche ein
Trauergottesdienst für die getöteten Gemeindemitglieder abgehalten.
Danach
geht der Kriegsalltag auch in Oranienburg seinen gewohnten Gang. Doch nun müssen
auch die Bewohner der Kreisstadt ständig in der Furcht leben, wieder Ziel
eines Tagesangriffes zu werden. ...
Das
Selbe geschieht nochmals am 22. März 1944. Die amerikanischen Bomber müssen
wieder auf Ausweichziele abdrehen, weil die Heinkel-Werke unter einer
dichten Wolkendecke liegen.
Erst
am 18. April 1944 gelingt es der US-Luftwaffe das Werk und den Flugplatz
anzugreifen. Darüber wird aber in einem weiteren Artikel ausführlich
berichtet.
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