Pressemitteilung Märkische Allgemeine, Neue Oranienburger Zeitung, 09.03.2004

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der erste schwere Angriff

Die Bombardierung Oranienburgs am 6. März 1944

(auszugsweise)

Von Mario Schulze

Während viele Großstädte im Westen Deutschlands durch die kombinierten Angriffe der britischen und amerikanischen Luftflotten langsam in Trümmerwüsten verwandelt werden, wurden bis zum März 1944 Ziele in und um Berlin bisher nur durch die Royal Air Force angeflogen. Diese erfolgten, bis auf eine Ausnahme im Januar 1943, alle bei Nacht. Oranienburg hatte bis zum März 1944 kaum etwas von diesem Sturm abbekommen, der nun über Deutschland hereinbrach. ...

Zwei Tage später am 6. März 1944 kommen alle eingesetzten US Bomberverbände bis nach Berlin durch. Oranienburg und Berlin sind nur als Ausweichziele festgelegt. Es ist etwa 13.45 Uhr, als sich diese Formation über Oranienburg befindet. ...

Der Navigator mit dem Spitznamen “Blitzin Betsy“, erinnert sich: “Unser eigentliches Ausweichziel, die Bahnanlagen von Oranienburg, haben wir nicht getroffen, statt dessen nur einen Haufen Häuser“. In diesen Häusern aber hielten sich Menschen auf. Sie versteckten sich in den Kellern und wähnten sich dort in Sicherheit. Die meisten Opfer gab es in der Berliner Straße 63. ...

Insgesamt fallen 82 Menschen dem ersten schweren Bombenangriff auf Oranienburg zum Opfer, darunter sind vierzehn Kinder. ...

Am 14. März wird in der Nikolaikirche ein Trauergottesdienst für die getöteten Gemeindemitglieder abgehalten.