Pressemitteilung Märkische Allgemeine, Neue Oranienburger Zeitung 21.04.2004

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

James Finch stirbt beim Aufprall des Hecks nahe Eden

Die Bombardierung der Heinkel-Werke am 18.04.1944 (Teil 3)

(auszugsweise)

Von Mario Schulze

Als sich die ersten amerikanischen Bombergruppen am 18. April 1944 gerade im Anflug auf ihr Ausweichziel, dem Oranienburger Flugplatz befinden, werden sie von einer heftigen deutschen Flugabwehr begleitet. Von den 21 B-17 Bombern der 390. Bombergruppe, zum Beispiel, werden 17 Maschinen beschädigt. Einer B-17 ereilt direkt über dem Ziel ihr Schicksal. ...

 

Über ihrem Ausweichziel erhält die B-17 einen tödlichen Treffer durch die heftig schießende deutsche Flak-Abwehr. Das Flugzeug wird direkt am Heck getroffen. Sie verliert zuerst das rechte Höhenruder, dann den gesamten rechten Stabilisator. Völlig instabil geworden reißt das gesamte Heckteil, ab der hinteren Einstiegsluke ab und stürzt nach unten. ...

 

Der große Viermot geht daraufhin unkontrollierbar in die Tiefe. Die Maschine stürzt sechseinhalb Kilometer tief. Die restliche Besatzung hat keine Chance den abstürzenden Bomber zu verlassen. Sie alle sterben, als die B-17 zwischen Oranienburg und Germendorf auf einem Acker aufschlägt. ...

 

In den Tagen danach werden durch ein deutsches Bergungskommando die Toten geborgen. Zunächst werden nur acht Flieger gefunden, welche alle auf dem Germendorfer Friedhof in Reihe 1, Grab Nr.2 bestattet werden. Später wird während der Verschrottung der B-17 noch ein weiterer Toter gefunden und nahe seiner Kameraden in Grab Nr.4 beigesetzt. ...

 

Etwa einen Monat später stürzte bei Germendorf noch eine weitere “Fliegende Festung“ ab, von deren zehnköpfiger Crew sieben Mann starben ( Über deren Schicksal wird noch gesondert berichtet.). Auch diese Toten wurden im gleichen Grab auf dem Germendorfer Friedhof bestattet. ...

 

Im September 2000 wurde diese Absturzstelle von unserer Arbeitsgemeinschaft lokalisiert, aber erst ein Jahr später wurde unser Interesse an diesem Ort geweckt, da auf dem Feld Kartoffeln geerntet worden waren und dabei Unmengen von Uberresten der B-17 und seiner Besatzung hochgepflügt worden waren. Der erstaunlichste Fund waren eine Erkennungsmarke und das Erkennungsarmband des rechten MG-Schützen S/Sgt. Robert D. Stetler. ...